Der Münchner Sozialexperte Axel Börsch-Supan
hat vor einem deutlichen Anstieg der Lohnnebenkosten auf über 50
Prozent des Bruttoarbeitslohns in den kommenden Jahren gewarnt. „Die
Lohnnebenkosten werden von derzeit rund 40 Prozent bis 2030 auf 54
Prozent steigen müssen, wenn die Politik nicht gegensteuert“, sagte
Börsch-Supan der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“
(Donnerstagausgabe). Börsch-Supan ist Mitglied des wissenschaftlichen
Beirats beim Bundeswirtschaftsministerium. Hintergrund des drohenden
Anstiegs der Lohnnebenkosten sind steigende Renten-, Pflege- und
Krankenversicherungsbeiträge aufgrund der Alterung der Bevölkerung,
die sich ab 2020 beschleunigen wird. Zu den Lohnnebenkosten gehören
nach der strengen Definition nur die Arbeitgeberbeiträge zur
Sozialversicherung, die sich derzeit auf 21 Prozent des Bruttolohns
eines Arbeitnehmers summieren. Üblich ist jedoch, auch die
Arbeitnehmerbeiträge hinzuzurechnen. Steigende Lohnnebenkosten führen
in der Regel zu Arbeitsplatzverlusten. Allein ein zusätzlicher
Rentenbeitragspunkt kann nach einer üblichen Faustformel rund 100.000
Jobs kosten.
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