Rheinische Post: Putins Verantwortung Kommentar Von Matthias Beermann

Der Iran und Israel haben keine gemeinsame
Grenze, sie haben keine Territorialstreitigkeiten, und sie haben noch
nie Krieg gegeneinander geführt. Trotzdem finanziert der Iran seit
Jahren Israels erbittertste Feinde, versorgt sie mit Waffen und auch
mit dem ideologischen Rüstzeug – der Forderung nach der Auslöschung
Israels. Man kann es den Israelis also nicht verdenken, wenn sie
nervös auf die Situation in Syrien reagieren. Nachdem der Islamische
Staat dort so gut wie besiegt und das Assad-Regime dank iranischer
und russischer Hilfe gefestigt scheint, wächst die Angst vor einer
Art schiitischem Afghanistan vor Israels Haustür. Mitverantwortlich
für diese potenziell brandgefährliche Situation ist Russland. Sollte
Präsident Wladimir Putin zulassen, dass sich der Iran und seine
libanesischen Hilfstruppen von der Hisbollah dauerhaft in Syrien
einnisten, legt er die Lunte an ein Pulverfass. Denn eine Weile mag
der israelisch-iranische Konflikt sich in Scharmützeln erschöpfen.
Aber irgendwann droht eine direkte Konfrontation und damit ein
Nahost-Krieg ganz neuen Ausmaßes.

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell