Detlev Riesner, Mitgründer von Qiagen, hofft, dass sich das
Biotech-Unternehmen gegen eine Übernahme stemmen kann: „Ich wünsche mir, dass
Qiagen unabhängig bleibt“, sagte Riesner der Düsseldorfer „Rheinischen Post“
(Freitag). Zugleich warnt er potenzielle Investoren davor, die Zentrale in
Hilden mit ihren 2400 Mitarbeiter zu schließen: „Wie stets bei Übernahmen
besteht die Gefahr, dass ein Investor die Zentrale schließt oder verkleinert, um
Kosten zu sparen. Ich hoffe sehr, dass ein Investor am Standort Hilden festhält.
Diese Ballung an Forscher-Kompetenz und Biotech-Erfahrung sollte man nicht
leichtfertig aufgeben.“
Der MDax-Konzern hatte vor einer Woche mitgeteilt, mehrere nicht-verbindliche
Interessensbekundungen erhalten zu haben. „Qiagen hat als erfolgreiches
Unternehmen stets damit gerechnet, Ziel einer Übernahme zu werden“, so Riesner.
Über potenzielle Investoren sagt er: „Eine Firma wie Roche kann Qiagen aus
kartellrechtlichen Gründen nicht übernehmen. Merck hat gerade große Zukäufe
gestemmt. Siemens Healthineers hat andere Pläne. Dass die Konkurrenten Thermo
Fisher und Illumina interessiert sind, kann ich mir gut vorstellen.“ Er wisse
aber nicht, wer die Bieter seien.
Zugleich mahnte er, bei einer möglichen Übernahme die Rechte der Arbeitnehmer zu
wahren. „Qiagens Rechtsform ist eine N.V. (Naamloze Vernootschap), hier gilt das
niederländische Recht. Und danach muss ein Vorstand bei der Frage, ob er einer
Übernahme zustimmt, die Interessen aller Stakeholder berücksichtigen – also auch
der Arbeitnehmer, und nicht nur der Aktionäre.“
Qiagen hat weltweit 5200 Mitarbeiter. Riesner hat Qiagen bis 2014 als
Aufsichtsratschef begleitet.
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