Rheinische Post: Reform mit Risiken

Auf dem Papier ist die Krankenhausreform
wirklich gelungen. Die Ziele, überflüssige Betten abzubauen, unnötige
Operationen zu vermeiden und im Dienst der Patient mehr Qualität ins
System zu bringen, sind selbstverständlich richtig. Mehr noch:
überfällig. Auch der Ansatz, dass eine Umstrukturierung nur gelingen
kann, wenn man in das Neue investiert, gehört bei politischen
Reformen nicht immer zur Selbstverständlichkeit. Immerhin soll eine
Milliarde Euro in neue Strukturen fließen. Das Problem der mangelnden
Krankenhausinvestitionen durch die Länder aber bleibt bestehen. Wie
gut der Plan wirklich ist, wird sich erst bei der Umsetzung zeigen.
Der Widerstand der Kliniken gegen die Bezahlung nach Qualität ist
enorm. Dass man bei der Qualitätsbeurteilung ähnlich wie bei der
Verteilung der Gelder an Krankenkassen das Alter und den
Krankheitszustand der Patienten berücksichtigt, ist ein schwieriges
Unterfangen. Die Gefahr, dass die Kliniken ihre Patienten dennoch
nach Risiken selektieren, bleibt groß. Und dann wären wieder einmal
die Schwächsten im System die Verlierer.

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