In der Satzung des Deutschen Fußball-Bundes
steht: „Wichtigste Aufgabe des DFB ist die Ausübung des Fußballsports
in Meisterschaftsspielen und Wettbewerben der Spielklassen der
Regional- und Landesverbände und der Lizenzligen.“ Im Moment gibt er
ein anderes Bild ab. Der DFB macht den Eindruck, als sei seine
wichtigste Aufgabe, elend lange Gerichtsverhandlungen durchzuführen.
Der Verband lässt beide Seiten ausführlich zu Wort kommen und prüft
die Aussagen sorgfältig. Doch das ist notwendig, auch wenn es Liga
und Klubs die Planung für die nächste Spielzeit sehr schwer macht.
Denn es geht ja um sehr viel: um sportliche Reputation, um Geld, um
Arbeitsplätze, um Recht und Gerechtigkeit. Dass die Berliner auf die
zweifelhaften Umstände in den letzten Minuten der Relegation
verweisen, ist aus ihrer Sicht verständlich. Es ist sicherlich nicht
in Ordnung, wenn Zuschauer den Platz stürmen. Und es ist
nachvollziehbar, dass dem einen oder anderen Spieler mulmig wird.
Doch mit ihren Vergleichen haben sie den Bogen überspannt. Dass
Hertha-Trainer Otto Rehhagel das Geschehen in der Düsseldorfer Arena
mit seinen Erlebnissen im Zweiten Weltkrieg, mit der Katastrophe im
Heyselstadion und mit der Loveparade in Beziehung setzt, ist weit
überzogen. 1985 starben in Brüssel 39 Menschen, in Duisburg ließen
vor zwei Jahren 21 ihr Leben.
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