Ein Kommentar von Georg Winters:
   Gebetsmühlenartig wird im Herbst darüber diskutiert, ob 
Winterreifen notwendig sind oder nicht. Schuld an diesem ewigen 
Disput ist die Politik, die es bis heute nicht geschafft hat, in der 
Straßenverkehrsordnung eine klare Regelung dafür zu schaffen. Und 
auch der neue Vorstoß des Bundesverkehrsministers ist nur dann 
sinnvoll, wenn Peter Ramsauer gleichzeitig sagt, wie ein Winterreifen
beschaffen sein soll. Allein die Winterreifen-Pflicht gesetzlich zu 
verankern, reicht nicht aus. Eine solche Verordnung bliebe eine 
Worthülse – und genau das ist zu befürchten. Dabei ist Eile geboten. 
Die Zeit für den Reifenwechsel naht, und Autofahrer brauchen 
Sicherheit. Allein schon die Diskrepanz zwischen fehlender 
gesetzlicher Regelung und den Forderungen der Versicherungsbranche 
hat in den vergangenen Jahren zu großer Unsicherheit bei allen 
Verkehrsteilnehmern geführt. Ob Winterreifen wirklich das halten, was
sie versprechen, würde durch eine neue Verordnung nicht geklärt. 
Tatsache ist: Wenn ein Winterreifen Pflicht wird, kommen auf die 
Autofahrer neue Kosten zu. Und die Reifenbranche in Deutschland darf 
sich über ein Geschenk des Ministers freuen.
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