Rheinische Post: Renten-Last für Enkel

Kommentar von Birgit Marschall

Die Koalitionsspitzen haben zentrale Rentenfragen nicht
beantworten können. Damit droht die Rente zum Wahlkampfthema zu
werden, was die Kanzlerin und auch Ministerin Nahles mit Recht
verhindern wollten. Ein Überbietungswettbewerb der Parteien bei der
Rente kann für wachsenden Unmut sorgen, wenn nämlich Wünsche geweckt
werden, die dann aus Kosten- oder Systemgründen nicht befriedigt
werden können. Das Rentenniveau dauerhaft bei 46 Prozent des
Durchschnittslohns zu halten, würde angesichts der Alterung sehr
teuer. Aus Beitrags- und Steuermitteln würden 2045 nach einer
überschlägigen Schätzung rund 35 Milliarden Euro mehr fällig, die
überwiegend die viel zu wenigen Enkel der riesigen
Babyboomer-Generation schultern müssten. Das wie Nahles
generationengerecht zu nennen, ist zynisch. Die Union hat gut daran
getan, hier Stopp zu sagen. Die Koalition einigte sich immerhin auf
die schrittweise Angleichung der Ost-Renten ans Westniveau und die
Anhebung der Erwerbsminderungsrenten. Beides durfte nicht länger
aufgeschoben werden.

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