Die geplante Hochschulreform in NRW ist ein
Paradebeispiel für völlig überzogenen Reformeifer. Die rot-grüne
Landesregierung will all das zerschlagen, was seit 2006 mit dem
„Hochschulfreiheitsgesetz“ unter Schwarz-Gelb aufgebaut wurde.
Sachliche Gründe dafür gibt es nicht: Die Hochschulen haben den
doppelten Abitur-Jahrgang gemeistert, haben die Zahl der Absolventen
erheblich gesteigert und nicht zuletzt deutlich mehr Geld für
Forschungszwecke aus der Privatwirtschaft einwerben können. Das
spricht für ein Klima des Vertrauens zwischen Wirtschaft und
Wissenschaft. Bei den Drittmitteln droht nun ein herber Rückschlag,
wenn die Hochschulen zu Transparenz verpflichtet werden. Kaum ein
Unternehmen wird sich noch an eine NRW-Einrichtung wenden, wenn die
Vertraulichkeit nicht gewahrt bleibt. Wer lässt sich schon freiwillig
von der Konkurrenz in die Karten schauen? Also werden sich die
Unternehmen verstärkt an Hochschulen in anderen Ländern oder gar im
Ausland wenden. Den Schaden hätte die Wissenschaft in NRW. Das kann
doch niemand wollen.
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