Ein Kommentar von Frank Herrmann:
Die Welt des Mitt Romney ist wieder heil. In Florida, einem
wichtigen Bundesstaat konnte er seinen rechtspopulistischen
Widersacher Newt Gingrich klar in die Schranken weisen. Damit ist das
Wahlkampf-Rennen wieder am Ausgangspunkt. Der Favorit war, ist und
bleibt Romney. Ein Mann der Mitte, ein Praktiker, kein Ideologe,
relativ moderat nach den Maßstäben einer nach rechts gedrifteten
Republikaner-Partei. Allerdings zahlt er einen hohen Preis für seinen
Sieg. Das Hochglanz-Image vom netten Mister Romney bekommt immer mehr
hässliche Kratzer. Im „Sunshine State“ glaubte seine gut geölte,
opulent finanzierte Wahlkampfmaschine Gingrich nur stoppen zu können,
indem sie direkt auf dessen Charakter zielte. Auf Sprunghaftigkeit,
Größenwahn, ein turbulentes Privatleben mit zwei geschiedenen Ehen.
Und der Angegriffene zahlte mit gleicher Münze zurück. Mag sein, dass
solche Raufereien an der zornigen Parteibasis Wirkung erzielen. Den
Wähler der Mitte schrecken sie ab. Umso gelassener kann Barack Obama
aus der sicheren Entfernung des Weißen Hauses zusehen. Angesichts der
Bitterkeit seiner Konkurrenten wirkt er souveräner, als ihn
sachlichere Gegner aussehen lassen würden.
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