Vor der heutigen Abstimmung des Bundesrates
über die Atomwende hat RWE-Chef Jürgen Großmann vor drohenden
Stromausfällen gewarnt. „Im Mai haben Franzosen und Tschechen die
Netzstabilität aufrecht gehalten“ – und zwar vor allem mit Atomstrom.
„Auf diese Helfer werden wir uns im kommenden Winter nicht verlassen
können. Dann brauchen unsere Nachbarn ihren Strom selbst“, sagte er
am Donnerstag bei einer internen Sitzung des RWE-Beirats, wie aus dem
Redemanuskript hervorgeht, das der in Düsseldorf erscheinenden
„Rheinischen Post“ (Freitagausgabe) vorliegt. Schon jetzt müssten die
Netzbetreiber mehrmals täglich in den Kraftwerkspark eingreifen, weil
das Netz am Rande seiner Kapazitäten sei. „Die Bundesnetzagentur hat
daher verfügt, dass nur noch die notwendigsten Reparaturen
ausgeführt werden dürfen, damit das Netz durch abgeschaltete
Teilstrecken nicht zusätzlich geschwächt wird.“
Großmann: „Die Bundesregierung gilt den Kapitalmärkten inzwischen
als unberechenbar.“ Gleichwohl werde RWE das Primat der Politik
akzeptieren.
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