Der Bestseller-Autor Thilo Sarrazin hat dem
türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan Einmischung in
die inneren Verhältnisse europäischer Länder vorgeworfen. „Erdogan
möchte, dass die Türken in Deutschland und anderswo im Ausland im
Herzen vor allem Türken bleiben“, sagte Sarrazin nach der
Düsseldorfer Rede Erdogans der „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe).
Im Ergebnis strebe Erdogan „wachsende nationale Minderheiten
türkischer Nationalität in den europäischen Staaten an“ und sehe
seine Regierung als deren „legitime Vertreter“. Daraus leite er das
Recht ab, „sich in die inneren Verhältnisse dieser Länder
einzumischen“. Erdogan hatte bei seinem Deutschlandbesuch gefordert,
dass türkische Kinder in Deutschland zuerst Türkisch lernen müssten.
Offenbar lehne Erdogan das Konzept ab, wonach Einwanderer letztlich
im Gastland aufgingen, vermutete Sarrazin.
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