Es ist unbestritten, dass die Lufthansa vor
einer schwierigen Situation steht: Das Spar-Programm „Score“ kommt
nur langsam voran. Deutschlands größte Fluggesellschaft ächzt im
Vergleich zur Konkurrenz immer noch unter extrem hohen
Personalkosten. Natürlich hat auch die Belegschaft ein Interesse
daran, dass der Konzern rentabler wird, um langfristig am Markt
erfolgreich zu sein. Aber was das Management als Forderungskatalog in
die Tarifgespräche eingebracht hat, konnte Verdi nur als Kampfansage
verstehen: Anstelle einer Lohnerhöhung soll es eine Nullrunde bis
2015 geben. Nimmt man die Arbeitszeitverlängerung um eine Stunde
hinzu, kann man sogar von Lohnkürzung sprechen. Der Warnstreik ist
deshalb zwar ein legitimes Druckmittel, verursacht dem Konzern aber
in einer ohnehin schwierigen Situation enorme Kosten. Zudem sollte
Verdi im Hinterkopf behalten, dass sie den Fluggästen in NRW jüngst
schon viel abverlangt hat. Für höhere Löhne in der privaten
Sicherheitsbranche hat sie allein in diesem Jahr acht Tage lang die
NRW-Flughäfen bestreikt. Im Sinne der Reisenden, aber auch im
Eigeninteresse sind beide Seiten gut beraten, schnell einen
Kompromiss zu finden.
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