Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat eine
Bedürftigkeitsprüfung bei der geplanten Grundrente für 
Geringverdiener strikt abgelehnt. „Der SPD-Vorschlag zur Grundrente 
verzichtet ganz bewusst auf die Bedürftigkeitsprüfung, damit sich 
niemand davon abschrecken lässt, sie zu beantragen“, sagte Scholz der
Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag). „Im Streit mit CDU und 
CSU, die auf der Bedürftigkeitsprüfung bestehen, geht es doch um die 
Frage: Bekommen nur 100.000 Menschen die Grundrente – oder drei bis 
vier Millionen?“, sagte Scholz. Auch den Kompromissvorschlag, eine 
Bedürftigkeitsprüfung einzuführen, dabei aber selbst genutztes 
Wohneigentum außen vor zu lassen, lehnte er ab. „Wir halten nichts 
von einem Modell, bei dem am Ende gerade mal Hunderttausend 
profitieren. Das sorgt nur für Enttäuschung und wäre keine 
Grundrente“, sagte Scholz. „Eine Grundrente, die nur 100.000 Menschen
bekommen, ist keine Grundrente“, betonte er. Er verteidigte auch, 
dass Teilzeitbeschäftigte nach 35 Beitragsjahren ebenso Anspruch auf 
die Grundrente erhalten sollen wie Vollzeitbeschäftigte. „Viele 
Frauen haben oft Teilzeit gearbeitet, weil sie Kinder großgezogen 
oder Angehörige gepflegt haben. Wenn die hören, dass sie die 
Grundrente nicht bekommen sollen, ist das ungerecht“, sagte Scholz.
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