Rheinische Post: Schulz dringt auf emotionales Bekenntnis für EU-Verbleib der Briten

Der frühere Europaparlamentspräsident Martin
Schulz (SPD) hat die Europäische Union und die Staats- und
Regierungschefs zu einem Signal gegen den Brexit aufgerufen.
„Jenseits von technischen Verhandlungen wünsche ich mir ein
emotionales Bekenntnis zum Verbleib des Vereinigten Königreichs in
der EU“, sagte Schulz der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Dienstag).
„Auch wenn die Chancen gering sind, sollten wir nicht aus falschem
Fatalismus davor zurückschrecken, zu sagen, was wir uns wünschen“,
sagte der Ex-SPD-Chef. „Eine Botschaft der EU an die Briten, dass wir
sie in unserer Runde behalten möchten, auch wenn die Dinge schwierig
gelaufen sind, könnte vielleicht noch etwas bewegen.“ Sie würde die
proeuropäischen Kräfte noch einmal stärken und ihnen Auftrieb geben,
so der Europapolitiker. Schulz rechnete jedoch nicht mit einer
Mehrheit für Theresa May an diesem Dienstag im britischen Parlament.
„Das Horrorszenario eines harten Brexits nimmt bedrohlich Gestalt an.
Dies ist ein tragischer Moment“, sagte Schulz und fügte mit Blick auf
die Stellung Mays hinzu: „Fakt ist: Eine Regierungschefin, der es
nicht gelingt, das wichtigste Projekt für ihr Land zu steuern und
ihre Vorschläge dazu durchzusetzen, ist gescheitert.“

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