Rheinische Post: Schulz präzisiert Pläne zum ALG Q

Der künftige SPD-Parteichef und Kanzlerkandidat
Martin Schulz hat seine Pläne für einen Umbau der Bundesagentur für
Arbeit hin zu Weiterbildung präzisiert. „Dass wir die Bundesagentur
stärker auf Qualifizierung ausrichten wollen, heißt nicht, dass wir
völlig neue Strukturen schaffen wollen“, sagte Schulz der in
Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe). Ob die
Agentur künftig selber weiterbilden solle, ließ Schulz offen. „Mir
geht es nicht um Zuständigkeitsfragen. Sondern darum, dass jemand,
der arbeitslos geworden ist, möglichst schnell wieder einen guten Job
bekommt.“ Dazu müsse die Weiterbildung stärker regionalisiert werden.
„Die Qualifizierung muss viel präziser auf die individuellen Stärken
und Schwächen des einzelnen Arbeitslosen ausgerichtet werden“, sagte
Schulz. „Und sie muss den Bedarf des regionalen Arbeitsmarktes im
Auge behalten, der ist in Düsseldorf im Zweifelsfall anders als in
Dessau.“ Zu der Agenda-Politik des früheren Bundeskanzlers Gerhard
Schröder (SPD) sagte Schulz: „Die Agenda 2010 war ein Projekt des
Jahres 2003. Damals gab es fast fünf Millionen Arbeitslose, heute
leidet die Wirtschaft unter Fachkräftemangel. Ich denke nach vorne“,
sagte der designierte Parteichef und wies Vorwürfe zurück, dass es
sich bei den Plänen um Wahlgeschenke für Arbeitslose handele: „Manche
unterstellen ja, beim ALG Q ginge es um soziale Wohltaten. Im Kern
geht es um den Standort Deutschland“, sagte Schulz. „Wenn wir den
Fachkräftemangel nicht in den Griff bekommen, schadet das massiv
unserer Wettbewerbsfähigkeit.“

www.rp-online.de

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell