Rheinische Post: Schwarzfahren wird deutlich teurer

Schwarzfahrer in Bussen und Bahnen müssen
künftig tiefer in die Tasche greifen, wenn sie erwischt werden. Einem
Vorstoß des Bundesrates, das „erhöhte Beförderungsgeld“ von 40 auf 60
Euro anzuheben, werde sich der Bund „nicht verschließen“, sagte
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinische Post“ (Dienstagausgabe). Es gehe dabei
„auch um Fairness gegenüber den Fahrgästen, die ordnungsgemäß ihre
Fahrkarte bezahlen“, bekräftigte der Minister.

NRW-Ministerin Angelica Schwall-Düren (SPD) unterstützt die
bayerische Initiative mit dem Argument, dass „notorische
Schwarzfahrer und Ticketbetrüger auf provokante Weise das Wesen des
Öffentlichen Personennahverkehrs in Frage“ stellten. Bezahlbare
Tickets könnten nur angeboten werden, wenn alle Fahrgäste ihren
Beitrag leisteten. „Zechpreller“ verursachten aber jährlich
Einnahmeverluste zwischen 200 und 250 Millionen Euro, kritisierte die
SPD-Politiker im Gespräch mit der Zeitung. Wer angesichts eines
durchschnittlichen Ticketpreises von 2,50 Euro zehn Mal schwarz
fahre, ohne erwischt zu werden, den schreckten 40 Euro nicht genug.
Deshalb seien 60 Euro Bußgeld „angemessen“.

Auch die Unionsfraktion schloss sich den Plänen für höhere
Geldbußen an. Unionsvize Thomas Strobl erinnerte an die „einfache
Formel: Höhere Strafen gleich größere Abschreckung“. Es dürfe nicht
sein, dass die Anständigen einige Schwarzfahrer mitfinanzieren
müssten. „Der Ehrliche darf nicht länger der Dumme sein“, betonte
Strobl gegenüber der Zeitung. Die Fahrpreise seien kontinuierlich
gestiegen, das Schwarzfahren seit elf Jahren aber nicht teurer
geworden.

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