Rheinische Post: SEK in NRW nur bedingt einsatzbereit

Die Kommandoführer der 18
Spezialeinsatzkommandos (SEK) in NRW halten die Einsatzfähigkeit
ihrer Elitepolizisten für „stark eingeschränkt“. In einem geheimen
Brandbrief, den alle Kommandoführer gemeinsam unterschrieben und
ihren Vorgesetzten übergeben haben, begründen sie ihre Sorge mit der
schlechten Ausstattung der Einheiten. So nehmen die Kommandoführer in
dem Brief, der der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“
(Dienstagausgabe) vorliegt, unter anderem Bezug auf den „Charlie
Hebdo“-Terroranschlag vom 7. Januar in Paris: „Bei Betrachtung der
aktuellen Ereignisse in Europa (…) bleibt festzustellen, dass die
Spezialeinsatzkommandos heute nicht über die erforderliche
Ausstattung/Ausrüstung zur Bewältigung dieser Lagen verfügen!“.
Weiter heißt es in dem Schreiben: „Die unzureichende
Ausstattung/Ausrüstung hat heute direkte Auswirkung auf die Beratung
der Polizeiführer durch die Einsatzleiter. Die taktischen
Möglichkeiten bei einer direkten Konfrontation sind z. Zt. unter
Vermeidung einer erheblichen Gefährdung der Einsatzkräfte stark
eingeschränkt.“ Die Kommandoführer drängen auf ein acht Punkte
umfassendes „Sofortmaßnahmenpaket“, um die Handlungsfähigkeit der 18
SEK in NRW wieder herzustellen. Unter anderem fordern sie die
„Beschleunigung des laufenden Beschaffungsverfahrens von
ballistischen Überziehschutzwesten“ sowie den Ersatz ihrer
Weichkern-Munition durch Hartkern-Munition für den Einsatz gegen
Täter, die ebenfalls schusshemmende Westen tragen.

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