Rheinische Post: Sicherheit im Bus Kommentar Von Ulli Tückmantel

Keine technische Ausstattung und keine noch so
gute Busfahrer-Ausbildung kann in jedem einzelnen Fall ein Unglück
verhindern. Menschliches Versagen lässt sich nie zu 100 Prozent
ausschließen. Doch es ist schlicht unbestreitbar, dass sich die
Sicherheit in Schulbussen durch zwei sehr einfache Maßnahmen
entscheidend verbessern ließe: Sicherheitsgurte für jedes Kind auf
jedem Sitz, keine Stehplätze mehr im Schulbusbetrieb. Jeder
Pkw-Fahrer wäre bei einer Kontrolle seinen Führerschein los, wenn er
in seinem Auto auch nur ansatzweise zuließe, was sich in den
Schulbussen auf Deutschlands Straßen abspielt. Dass es bis auf wenige
Elterninitiativen und den Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte
keine Lobby gibt, die das Ende des leichtfertigen Herumkutschierens
von Kindern – unangeschnallt oder stehend – fordert, hat wie so
häufig einen einzigen Grund: Es ist billiger, die Gesundheit und das
Leben von Kindern aufs Spiel zu setzen. Es ist billiger für die
Busunternehmen, denen die Nachrüstung ihrer Fahrzeuge erspart wird.
Es ist billiger für die Kommunen, die durch das Vollstopfen der Busse
Beförderungskosten sparen. Gerade deshalb muss die Leichtfertigkeit
endlich per Gesetz beendet werden.

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