Rheinische Post: Sinnlose Bau-Hilfe Kommentar Von Antje Höning

Der Staat wird aus Schaden nicht klug: Bis 2005
verschenkte er Milliarden an Eigenheimzulage, ohne dass sich die
Versorgung verbesserte. Trotzdem holt er das Instrument nun unter
neuem Namen hervor. Die Motivation ist ehrenwert: Für Familien wird
es immer schwerer, Eigentum zu erwerben. Doch das Baukindergeld macht
es nicht besser: Vor allem in Großstädten wird es die Preise treiben.
Am Ende landet es wie jede schlechte Subvention in den Taschen
Dritter, der Bodenbesitzer und Bauunternehmer. Es produziert nur
Mitnahmeeffekte, ohne das Angebot zu erhöhen. Durch die nun
ausgerechnet vom SPD-Finanzminister forcierte Flächenbegrenzung auf
120 Quadratmeter wird alles noch schlimmer: Wer sich das Haus in der
Stadt nicht leisten kann und aufs Land ausweichen will, wird dort
kaum ein kleines, förderfähiges Haus finden. So wird das
Baukindergeld zur sozial fragwürdigen Hilfe für Großstädter. Da
bleibt nur eins: rasch den Abrissbagger für die Idee bestellen – und
die wahren Probleme angehen: mehr Bauland ausweisen und der EZB die
Zinswende erleichtern.

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