Rheinische Post: SPD darf verschnaufen

Von freiem Fall kann angesichts der jüngsten
Umfrageergebnisse für die SPD keine Rede sein. 21 Prozent Zustimmung
erhalten die Genossen nach Berechnungen von Infratest dimap und der
Forschungsgruppe Wahlen. Das ist zwar immer noch ein denkbar
schlechtes Ergebnis, bei den Sozialdemokraten war man zuletzt aber
stets froh, wenn es nicht noch weiter in den Keller ging. Die SPD
darf bis zum anstehenden Konvent am Sonntag also kurz durchschnaufen.
Mehr aber auch nicht. Denn die dramatisch schlechte Lage sorgt in der
Gerade-Noch-Volkspartei weiterhin für Ratlosigkeit. Man versteht
nicht, dass der Wähler 2013 in Vorleistung gegangen ist (übrigens
auch nur mit 25,7 Prozent), um Projekte wie die Rente mit 63 oder den
Mindestlohn zu bekommen. Dankbarkeit zu erwarten ist für die nächste
Bundestagswahl kein geeignetes Mittel, um wieder in die Sphären
oberhalb des letzten Wahlergebnisses zu kommen. Das gilt auch für die
Union, die im Verhältnis noch mehr verloren hat. Aktuell 32 Prozent
nach einst 41,5 sind bitter. Sachliche Analysen lassen alle Parteien
vermissen.

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