Rheinische Post: SPD und Linke zählen nach Trump-Wahl bis zu vier Mal so viele Neu-Mitglieder

Einen Monat nach der Wahl von Donald Trump zum
künftigen US-Präsidenten registrieren deutsche Parteien ein
Vielfaches an neuen Mitgliedern. Nach Informationen der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Dienstagausgabe) traten demnach im
November fast doppelt so viele Menschen in die SPD ein wie sonst,
nämlich 1850 statt den üblichen 1000. Davon seien 1400 neue
Mitgliedschaften online und überwiegend von jungen Menschen unter 35
Jahren abgeschlossen worden, teilte ein Parteisprecher mit. Man führe
das eindeutig auf einen „Trump-Effekt“ zurück. Bei den Linken gab es
mit einer Vervierfachung einen noch größeren Ausschlag nach oben,
auch dort spricht man von einem klaren Zusammenhang mit dem Ergebnis
der US-Wahl. Während die Partei durchschnittlich zehn Mitglieder pro
Woche über ihr Online-Formular hinzugewinnt, waren es in der Woche
nach der US-Wahl 314 – Anträge aus den Kreisverbänden noch nicht
eingerechnet. Die Grünen registrierten nach der Wahl online knapp 260
neue Eintritte, üblich sind 100 wöchentlich. Allerdings könne das
höhere Interesse auch mit dem Parteitag kurz nach der Wahl zu tun
gehabt haben, hieß es aus der Parteizentrale in Berlin. Bei der Union
stellte sich unterdessen kein „Trump-Effekt“ ein. Die CSU zählt nach
eigenen Angaben konstant mehr Ein- als Austritte. Für die CDU war
weit wichtiger, dass Kanzlerin und Parteichefin Angela Merkel ihre
Kanzlerkandidatur für 2017 ankündigte. Danach zählte die Partei im
Netz 60 neue Mitglieder pro Tag, üblich sind 15.

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