Die Sozialdemokraten wollen mit der 
Wiedereinführung einer Vermögensteuer die staatlichen Einnahmen um 
bis zu  zehn Milliarden Euro pro Jahr erhöhen und damit mehr 
öffentliche Investitionen ermöglichen. „Nach unseren Vorstellungen 
sollen diejenigen, die gerade in den vergangenen Jahren 
überproportional von der wirtschaftlichen Lage, selbst in der 
Finanzmarktkrise 2008/2009, profitiert haben, einen größeren Beitrag 
für die nötigen Investitionen leisten, also für die Infrastruktur, 
fürs Wohnen und für den Klimaschutz“, sagte der kommissarische 
SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ 
(Freitag).  Das seien vorrangig Multimillionäre und Milliardäre. 
Allein im kommunalen Bereich fehlten Investitionsmittel von 150 
Milliarden Euro. „Wir kalkulieren mit bis zu zehn Milliarden Euro, 
die aus einer Vermögensteuer kommen können.“ Schäfer-Gümbel betonte, 
auch  Kapitalgesellschaften sollten einbezogen werden. Er sagte 
weiter: „Wir orientieren uns am Schweizer Modell. Dazu gehört, dass 
wir Regeln einbauen wollen, die bei wirtschaftlicher Schieflage 
zusätzliche Probleme verhindern.“  Deshalb seien Verschonungsregeln 
vorgesehen. „Wir wollen mit Freibeträgen arbeiten, sodass die 
Vermögensteuer erst ab einem bestimmten Vermögenswert fällig wird.“  
Schäfer-Gümbel will sein Vermögensteuerkonzept am Montag ins 
SPD-Präsidium einbringen. Im Dezember soll es der Parteitag 
beschließen.  Der kommissarische SPD-Chef verwies darauf, dass es in 
anderen Ländern deutlich höhere Vermögensteuern gibt, als die SPD sie
für Deutschland plant. In den USA liege der Anteil bei 4 Prozent, in 
Frankreich und Großbritannien bei über 4. „Wenn wir die 
Vermögensteuer mit einem Prozent einführen, sehe ich nicht, dass das 
deutschen Unternehmen international schaden würde.“
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