Das Spiekermann-Gutachten wird die NRW-Kommunen
schocken. Die Infrastruktur der U- und Straßenbahnen im Land ist in 
großen Teilen so marode, dass sie nicht mehr saniert werden kann. 
Wenn das System nicht zusammenbrechen soll, müssen in den kommenden 
zehn Jahren Milliarden in neue Brücken, Gleise und Haltestellen 
fließen. Aber woher sollen die Kommunen, die ohnehin schon unter 
einem historisch hohen Schuldenberg ächzen, diese Milliarden nehmen? 
Obwohl das Problem – wenn auch nicht in dieser Größenordnung – seit 
Jahren bekannt ist, hat die Politik keine Antwort auf diese Frage. 
Der Vorgang ist ein gutes Beispiel für die Verzerrungen politischer 
Verkehrs- und Umweltdebatten. Denn verglichen mit diesem Problem ist 
die ganze Diskussion um Fahrverbote für Diesel ein Witz. Die 
Stadtbahnen zählen fast eine Milliarde Passagiere pro Jahr. Tendenz 
stark steigend. Wenn das Milliardenloch nicht schnell gestopft wird, 
bricht in NRW erst der öffentliche Personennahverkehr zusammen und 
dann auch das Straßennetz, weil die Passagiere auf Autos werden 
umsteigen müssen. NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) hat von 
seinen Vorgängern ein gewaltiges Problem geerbt.
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