Rheinische Post: Steinmeier appelliert an andere Staaten vor der Syrien-Geberkonferenz

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier
(SPD) hat vor der Londoner Geberkonferenz am Donnerstag für die
UN-Flüchtlingslager im Nahen Osten an die Hilfsbereitschaft der
übrigen Staaten appelliert. „Es darf nicht noch einmal passieren,
dass wie im letzten Jahr in den Flüchtlingslagern die
Lebensmittelrationen halbiert werden müssen und Menschen hungern und
frieren, weil den Helfern das Geld ausgeht“, sagte Steinmeier der in
Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Montagausgabe). „Dieses
Jahr müssen wir von vornherein so planen, dass der lebensnotwendige
Bedarf gedeckt werden kann“, sagte Steinmeier. Das sei nicht nur ein
moralischer Anspruch. „Es liegt auch in unserem eigenen Interesse,
dass Menschen sich nicht auf den Weg nach Europa machen müssen, weil
ihnen vor Ort das Leben unmöglich wird“, sagte der SPD-Politiker. Auf
Einladung Deutschlands, Großbritanniens, Norwegens und der Vereinten
Nationen kommen am Dienstag in London mehr als 70 Regierungsvertreter
zusammen, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Ziel ist die
Mobilisierung weiterer Hilfen für die Syrer. Deutschland sei mit 1,3
Milliarden Euro an Hilfen seit 2012 der drittgrößte Geber, sagte
Steinmeier. 6,5 Millionen Syrer seien noch im eigenen Land auf der
Flucht. „Dass Libanon und Jordanien die Versorgung von Millionen
syrischer Flüchtlinge alleine nicht leisten können, ist völlig
offensichtlich“, sagte Steinmeier. Beide Länder bräuchten
Handelserleichterungen mit der EU.

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