Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier
(SPD) hat Forderungen nach neuen Sanktionen gegen Russland
zurückgewiesen und „Gesten der Empörung“ bei den Russland-Kritikern
bemängelt. „Noch so lautstarke Pressestatements oder
Sanktionsandrohungen helfen niemandem, keinem Kind, keiner Mutter,
keinem Vater, keinem Kranken oder Verletzten, der in Aleppo Brot oder
medizinische Versorgung braucht“, sagte Steinmeier der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe). „Genau das ist
doch das Problem von Außenpolitik, die mit der Geste der Empörung auf
medialen Beifall setzt und sich mit Besichtigung der erzeugten
Schlagzeile am nächsten Morgen selbstzufrieden zurücklehnt.“
Verantwortung in der Außenpolitik sei etwas anderes, mahnte
Steinmeier. Sie verlange, im Interesse der Menschen in Not „auch über
den eigenen Schatten zu springen“ und mit denen zu verhandeln, die
die Not zu verantworten haben. „Medialer Beifall ist dafür nicht zu
erwarten, das ist mir klar, aber denen, um die es wirklich geht, kann
es helfen“, sagte Steinmeier.
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