Rheinische Post: Steuerreform würde auch Ämter entlasten Kommentar Von Thomas Reisener

Die Finanzämter haben offenbar nicht mehr genug
Personal, um mit der gewohnten Sorgfalt zu prüfen. Wenn das stimmt,
ist es ein unhaltbarer Zustand. Denn sollte die Prüfqualität der
Finanzämter tatsächlich unter einer verfehlten Personalplanung der
Landesregierung leiden, hängt es vom Zufall ab, wer wie viel Steuern
bezahlt. Die Sorge der Gewerkschaft um die Steuergerechtigkeit in NRW
ist plausibel. Die enorm gewachsene Arbeitsbelastung der Beamten
durch ein immer komplizierteres Steuerrecht, über 1000 unbesetzte
Stellen und die auffallende Kündigungswelle in der
NRW-Finanzverwaltung sind Anlass genug für Zweifel. Ein unabhängiger
Gutachter sollte den Vorwurf der Gewerkschaft überprüfen. Noch mehr
gedient wäre allen Beteiligten allerdings mit einer radikalen
Vereinfachung des Steuerrechts. Die berühmte „Steuererklärung auf dem
Bierdeckel“ ist möglich. Niedrigere Steuersätze und im Gegenzug
weniger Abschreibungsmöglichkeiten wären ein Anfang – und schon wird
aus dem alljährlichen Horror der Steuererklärung ein Kinderspiel.
Auch für die Finanzbeamten. Von denen bräuchte man dann auch nicht
mehr so viele.

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