Deutschland wird 2015 einen Großteil der 
Soldaten für die schnelle Eingreiftruppe der Nato in Osteuropa 
stellen. Und das ist auch gut so. Die Bundesregierung hatte sich mit 
am entschiedensten gegen die Forderungen der östlichen Nato-Partner 
gewandt, dauerhaft Truppen der Allianz bei ihnen zu stationieren. Die
neue Eingreiftruppe stellt den Kompromiss dar – Bündnissolidarität 
mit den besorgten Nachbarn Russlands zu üben, ohne Moskau zu 
provozieren. Fraglich allerdings, ob derlei Rücksichtnahme im Kreml 
nicht nur wieder als Zeichen westliche Schwäche interpretiert wird. 
Der Tonfall der Nato gegenüber Russland ist zuletzt in dem Maße 
schärfer geworden wie die Ratlosigkeit wächst, wie man Wladimir Putin
noch zur Räson bringen kann. Noch vor zwei Jahren galt Russland als 
strategischer, wenn auch schwieriger Partner. Heute ist das Land ein 
strategisches Problem. Inzwischen stellen sich westliche Politiker 
notgedrungen auf eine dauerhafte Konfrontation ein. Dazu gehört 
militärische Wachsamkeit, auch wenn es für die Ukraine-Krise keine 
militärische Lösung geben kann.
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