Rheinische Post: Strom als Luxusgut = Von Michael Bröcker

Es ist nicht mehr viel, was die schwarz-gelbe
Bundesregierung bis zur Bundestagswahl anpacken kann. Die Zeit ist
knapp, die Fristen für Gesetze sind es ebenfalls, und die Mehrheiten
im Bundesrat sind fast verloren. Doch eine Reform der Fördersätze für
die Öko-Energien sollten sich Union und FDP zutrauen. Der Strom ist
nicht nur für Geringverdiener, sondern für die breite Mittelschicht
zum Luxusgut geworden. Und das bleibt wohl so. Nach
Expertenschätzungen müssen die Verbraucher über die EEG-Umlage bis
2015 noch rund 100 Milliarden Euro an private und gewerbliche
Anbieter von Solaranlagen bezahlen. Die Garantierendite im EEG gilt
über 20 Jahre, viele Anlagen wurden erst in den vergangenen Jahren
gebaut und harren nun ihrer Amortisierung. Entspannung an der
Preisfront ist also nicht in Sicht. Da kann es nicht sein, dass
nichtbenötigte Produkte bezahlt werden müssen. Etwa, weil das Netz
überlastet ist. Das wäre so, als müsste man an der Fleischtheke im
Supermarkt auch den Kasselerbraten kaufen, auch wenn man nur das
Schweineschnitzel will.

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