Rheinische Post: Studie: Klimaziele erfordern Braunkohle-Aus bis 2040, RWE besonders betroffen

Die Denkfabrik „Agora Energiewende“ sieht nur
eine Chance, die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen, wenn
die Hälfte der bereits genehmigten deutschen Braunkohlevorräte unter
der Erde bleibt. „Die deutschen Klimaschutzziele bringen einen
schrittweisen Ausstieg aus der Kohleverstromung bis etwa 2040 mit
sich. Im Ergebnis wird dann nur etwa die Hälfte der bereits
genehmigten Braunkohlevorräte verbraucht“, heißt es in einer Analyse,
die der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“
(Dienstagausgabe) vorliegt. Agora will die Pläne am heutigen Dienstag
veröffentlichen.

Danach müssten vor allem RWE-Blöcke und Tagebaue rascher als
geplant stillgelegt werden: Von den genehmigten Vorräten im
rheinischen Revier (2606 Millionen Tonnen) dürften „nur deutlich
weniger als die Hälfte (rund 1000 Millionen Tonnen) tatsächlich noch
genutzt werden“, heißt es weiter. Das letzte RWE-Kraftwerk solle 2039
vom Netz. Der Tagebau Inden soll 2023 stillgelegt und nicht
vollständig ausgekohlt werden, ein zweiter Tagebau (Garzweiler oder
Hambach) ab Mitte der 2020er Jahre geschlossen werden.

RWE geht dagegen davon aus, bis Mitte des Jahrhunderts Braunkohle
zu nutzen und die Tagebaue vollständig auszukohlen, wie eine
RWE-Sprecherin gegenüber der Zeitung bekräftigte.

Die Denkfabrik Agora hat großen Einfluss, der für Energie
zuständige Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Rainer
Baake, war einst ihr Direktor.

Um den Strukturwandel für die Regionen abzufedern, fordert die
Denkfabrik weiter, einen Braunkohlefonds aus Steuergeldern in Höhe
von 250 Millionen Euro einzurichten. Den genauen Abbauplan soll ein
„Runder Tisch Nationaler Kohlekonsens“ beschließen, so die
Agora-Experten weiter.

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