Leistungsdruck und Arbeitsverdichtung haben für
eine Zunahme psychischer Erkrankungen in deutschen Betrieben gesorgt.
Das geht aus einer Studie des Wirtschafts- und
Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen
Hans-Böckler-Stiftung hervor, die der in Düsseldorf erscheinenden
„Rheinischen Post“ (Freitagausgabe) vorab vorliegt. Für die Studie
hat das Meinungsforschungsinstitut Infas im Frühjahr 2015 insgesamt
2009 Betriebsräte aller wichtigen Branchen befragt. Rund 60 Prozent
der Arbeitnehmervertreter gaben dabei an, dass die Beschäftigten
ihres Unternehmens massiv unter Zeitdruck und hoher Arbeitsintensität
litten. Von hohem Verantwortungsdruck berichten 44 Prozent. In 77
Prozent der Betriebe haben Termindruck und hohe Arbeitsintensität
nach Angabe der Befragten in der jüngeren Vergangenheit zu mehr
gesundheitlichen Beschwerden bei Beschäftigten geführt, in jedem
zweiten ist die Zahl der Überstunden gestiegen. In 72 Prozent der
Firmen ist der Stress schon auf Betriebsversammlungen zur Sprache
gekommen oder Gegenstand von Verhandlungen zwischen
Arbeitnehmervertretung und Geschäftsführung. Als einen Hauptgrund für
die gestiegene Belastung sieht das WSI eine zu geringe
Personalstärke: 74 Prozent der Betriebsräte gaben demnach an, sie
würden derzeit mit der Unternehmensführung über die zu geringe
Personalausstattung sprechen.
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