Rheinische Post: Terminservice für Haus- und Kinderärzte wird nicht angenommen

Der Ausbau der Terminvermittlung für
Kassenpatienten kommt nicht an: Seit Mai haben in Nordrhein nur
wenige Patienten hierüber einen Termin beim Haus- oder Kinderarzt
haben wollen. „Seit Inkrafttreten des Terminservice-Gesetzes (TSVG)
im Mai wurden von der Termin-Servicestelle in Nordrhein insgesamt
vier Termine bei Kinderärzten und neun Termine bei Hausärzten auf
Anfrage an Patienten aus dem Rheinland vermittelt“, teilte die
Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein der Düsseldorfer „Rheinischen
Post“ (Dienstag) mit. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum habe es
über 1600 Vermittlungen von Terminen in Facharztpraxen und über 2600
Vermittlungen in psychotherapeutische Praxen gegeben. KV-Chef Frank
Bergmann sagte der Redaktion: „Die bislang sehr geringe Nachfrage
nach Terminen bei Kinder- und Hausärzten in unserer Servicestelle
zeigt, dass die ambulante Grundversorgung der Bevölkerung
funktioniert. Offenkundig haben die allermeisten Menschen im
Rheinland bereits ihren vertrauten Haus- oder Kinderarzt, den sie
auch nicht beliebig wechseln.“ Der Kassenärzte-Chef kritisierte die
zusätzliche Bürokratie für Ärzte: “ Ein massiver Vermittlungsbedarf
ist zum jetzigen Zeitpunkt jedenfalls nicht erkennbar – hier hat das
TSVG bislang ausschließlich zu mehr Bürokratie und
Vermittlungsaufwand auf ärztlicher Seite geführt.“
Terminservice-Stellen wurden zunächst geschaffen, um Kassenpatienten
schneller einen Termin bei einem Facharzt zu vermitteln. Im Mai 2019
wurde der Dienst auf Haus- und Kinderärzte ausgeweitet.

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