Rheinische Post: Thüringens Ministerpräsident hält Ost-West-Debatte um Bundeskabinett für kontraproduktiv

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow
(Linke) hält die Kritik an dem geringen Anteil von Ostdeutschen im
Bundeskabinett für abwegig. „Inzwischen mischen sich die Biografien,
da wäre eine erneute formelle Trennung in Ost und West eher
kontraproduktiv“, sagte Ramelow der in Düsseldorf erscheinenden
„Rheinischen Post“ (Freitagausgabe). Er plädiere lieber für eine
Kultur der Wertschätzung gegenüber den Lebenserfahrungen und auch
-leistungen der Ostdeutschen. Es gebe immer noch Ungerechtigkeiten
gegenüber ehemaligen DDR-Bürgern. „Die Bundesregierung wäre gut
beraten, eine Person ins Kanzleramt zu berufen, die ausgestattet mit
Kompetenz und Autorität dieses Wissen am Kabinettstisch in den
politischen Diskurs einbringt und umgekehrt die Probleme benennt, die
mit dem Transformationsprozess auch heute noch verbunden sind.“ Ost
und West könnten voneinander lernen und so Herausforderungen
gemeinsam bewältigen.

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