ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger warnt
EU-Kommission und Bundesregierung vor einer Streichung der
Ökostrom-Rabatte. „Wenn die Politik, egal ob in Berlin oder in
Brüssel, in Sachen Ökostrom die falschen Entscheidungen trifft,
bringt sie den Stahl-Standort Deutschland in Gefahr“, sagte Hiesinger
der „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe). Dann entscheide nicht der
ThyssenKrupp-Vorstand über die Zukunft der Sparte Steel Europe. „Dann
wird uns die Entscheidung abgenommen.“ Derzeit ist ThyssenKrupp wie
andere energieintensive Unternehmen von der Ökostrom-Umlage teilweise
befreit. Fiele die Befreiung weg, müsste der Konzern 350 Millionen
Euro zahlen. „ThyssenKrupp hat im vergangenen Jahr 85 Millionen Euro
an Ökostrom-Umlage gezahlt. Wenn wir die volle EEG-Umlage zahlen
müssten, würde dies eine Belastung von 350 Millionen für uns
bedeuten“, sagte Hiesinger. Das sei mehr, als der Konzern in seinen
europäischen Stahlwerken verdiene. „Zum Vergleich: Das Ergebnis von
Steel Europe lag im vergangenen Jahr bei 143 Millionen Euro.“
Hiesinger mahnte, die Bundesregierung müsse sich mehr Zeit für die
Energiewende nehmen: „Wir dürfen die Ziele nicht zu aggressiv, ohne
Rücksicht auf Kosten, Versorgungssicherheit und unsere
Wettbewerbsfähigkeit verfolgen.“
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