Rheinische Post: Trinkwasser-Monopol Kommentar Von Thomas Reisener

Anders als beim Strom und beim Gas gibt es beim
Trinkwasser keinen Wettbewerb: Die Verbraucher haben keine Wahl,
müssen trinken, was aus dem Hahn kommt – und das stammt fast immer
vom örtlichen Kommunal-Versorger. Monopole führen meistens zu
schlechter Qualität und zu hohen Preisen. Die Qualität unseres
Trinkwassers ist dank der Trinkwasserverordnung trotz Monopol nicht
in Gefahr: Sie wird bestens überwacht. Aber wer überwacht die Preise?
Die erheblichen Unterschiede lassen sich nur teilweise mit regionalen
Besonderheiten wie der Bodenbeschaffenheit erklären. Natürlich gibt
es auch bei Wasseranbietern gute und schlechte Manager. Solche, die
ihre Kosten im Griff haben, und solche, die sich auf dem Monopol
ausruhen. Also müssen die Aufsichtsbehörden den fehlenden Druck des
Marktes durch den Druck der Öffentlichkeit ersetzen: Sie sollten das
Kostenmanagement aller Trinkwasser-Anbieter einmal im Jahr messen und
in einer Vergleichstabelle bewerten. Davon wird das Wasser nicht
schlechter, aber wahrscheinlich billiger.

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