Rheinische Post: Trotz vieler Verfahren werden nur wenige Schlepper verurteilt

Polizei und Staatsanwaltschaften eröffnen
jährlich Tausende neue Ermittlungsverfahren gegen
Flüchtlingsschlepper, doch nur wenige davon enden mit einer
Verurteilung. Das geht aus einer Umfrage der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Montagausgabe) in den 16
Bundesländern hervor. Demnach entsprach nur in Bayern die Zahl der
neu aufgenommenen Ermittlungsverfahren im vergangenen Jahr mit 1335
fast genau der Zahl der 1371 Verurteilungen von Schleppern. Dagegen
standen den Ermittlungsverfahren in anderen Ländern deutlich weniger
Verurteilungen gegenüber. In Nordrhein-Westfalen, wo die
Staatsanwaltschaften vergangenes Jahr 394 neue Fälle feststellten,
vermeldeten die Gerichte nur 57 Verurteilungen. Ähnlich die
Relationen 2016 in Niedersachsen (219 neu Beschuldigte, 21
Verurteilungen), Hamburg (81 Ermittlungsverfahren, acht
Verurteilungen), Rheinland-Pfalz (74 Ermittlungsverfahren, neun
Verurteilungen) oder Mecklenburg-Vorpommern (69 Beschuldigte, fünf
Verurteilungen). In Sachsen wurden 2016 rund 500 Menschen der
Schleuserkriminalität bezichtigt. Eine Verurteilung gab es aber nur
in 119 Fällen. Hessen, Berlin und Baden-Württemberg machten keine
Angaben.

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell