Rheinische Post: Trump unter Druck Kommentar Von Antje Höning

Soweit ist es gekommen: Als Erfolg des
G20-Gipfels gilt bereits, dass sich die Staatschefs auf eine
Abschlusserklärung verständigt und die USA einen Waffenstillstand im
Handelskrieg mit China vereinbart haben. Der US-Präsident will in den
nächsten 90 Tagen darauf verzichten, die Strafzölle für chinesische
Importe zu erhöhen. Ein Zeichen, dass in Trumps Wirtschafts-Politik
Vernunft einkehrt? Nein, sondern ein Zeichen dafür, dass Trump
erkennen muss, wie sein Protektionismus den Amerikanern schadet. Die
US-Farmer leiden bereits massiv unter den Strafzöllen auf
US-Sojabohnen, die China als Antwort auf Trump verhängt hat. General
Motors schließt vier Werke in den USA, was auch daran liegt, dass
Trumps Zölle günstige Stahlimporte aus Übersee verhindern. Das Ganze
ist ein Lehrstück dafür, dass ein Handelskrieg am Ende allen schadet.
Immerhin bekommen die USA und China nun 90 Tage Zeit, aus dem
Waffenstillstand einen Frieden zu machen. Die EU hat noch nicht mal
das, sondern nur Trumps vage Zusagen gegenüber Kommissionspräsident
Juncker. Für Jubel gibt es leider keinen Anlass.

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