Rheinische Post: Umfrage: Nicht einmal jeder zweite Deutsche würde der Standortentscheidung für ein Atomendlager vertrauen

Bei der Suche nach einem Standort für ein
Atomendlager muss sich die Politik auf geringe Akzeptanz in der
Bevölkerung einstellen. Demnach würde fast jeder zweite Deutsche (48
Prozent) der Entscheidung für einen Endlagerstandort kaum oder gar
nicht vertrauen, nur 40 Prozent würden dem starkes oder sehr starkes
Vertrauen schenken. Das ergab eine repräsentative Umfrage des
Meinungsforschungsinstituts Emnid im Auftrag der Endlagerkommission,
die der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“
(Dienstagausgabe) vorab vorliegt. Weitere 47 Prozent der rund 2000
Befragten sagen, die Bürger in der Region eines Standorts sollten die
Entscheidung nicht akzeptieren. 74 Prozent halten jedoch die Suche in
ganz Deutschland für richtig, mit 80 Prozent steht für die Befragten
die Sicherheit an erster Stelle bei der Auswahl. Die Kommission
selbst war nur etwa einem Viertel der Befragten bekannt.

Unterdessen hat Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) ein
Atomendlager in ihrem Bundesland kategorisch ausgeschlossen. „Die
Gesteine in Bayern sind nicht für ein Endlager geeignet – das gilt
für Granit, Ton und Salz“, sagte sie der „Rheinischen Post“. Diese
Gesteine könnten die notwendige geologische Barriere-Wirkung nicht
bieten, sagte die CSU-Politikerin.

Heute legt die Endlagerkommission ihren Abschlussbericht
Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) und Bundesumweltministerin
Barbara Hendricks (SPD) vor. Darin sind Kriterien für die Suche nach
einem deutschen Atomendlager aufgeführt.

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