Rheinische Post: Union Investment: Bei Bayer wächst die Übernahme-Gefahr

Der Bayer-Aktionär Union Investment fürchtet,
dass Bayer bei anhaltend niedrigen Kursen zum Übernahme-Kandidaten
wird. „Sollte der Kurs auf Dauer bis ins Jahr 2020 hinein so niedrig
bleiben, wächst die Gefahr einer Übernahme. Dauerhaft niedrige Kurse
locken aktivistische Investoren an, die gerne die Auswechslung des
Vorstands und eine Zerschlagung verlangen, wie sich in anderen
Branchen zeigt“, sagte Markus Manns, Portfolio-Manager bei Union
Investment, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Mittwoch). Ob der
Kauf von Monsanto ein Fehler gewesen sei, könne man erst nach Ausgang
der Glyphosat-Verfahren sagen, so Manns. „Kommt Bayer mit
Schaden-Zahlungen bis zu fünf Milliarden Dollar davon, hat der
Bayer-Vorstand alles richtig gemacht. Muss Bayer am Ende aber mehr
als zehn Milliarden Dollar zahlen, hat der Vorstand die Risiken von
Monsanto klar unterschätzt“, sagte der Portfolio-Manager. Das ergebe
sich aus vergleichbaren Fällen. „Die Perspektive für Vorstandschef
Werner Baumann hängt auch davon ab, ob er die operativen Baustellen
in den Griff bekommt.“ Der Kapitalmarkt erwartet laut Manns hohe
Zahlungen: „Aktuell fürchtet der Markt, dass der Schadenersatz hoch
ausfällt: In Bayer-Kursen um die 60 Euro sind nach Markteinschätzung
Schadenersatzzahlungen von 20 bis 25 Milliarden Euro eingepreist.“
Die Fondsgesellschaft Union Investment hält ein Prozent der
Bayer-Aktien.

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