Der stellvertretende Chef der
Unions-Bundestagsfraktion, Johannes Singhammer, hat sich für ein
Verbot der Präimplantations-Diagnostik (PiD) ausgesprochen und eine
Gewissensabstimmung im Bundestag gefordert. „Für einen Großteil der
Unions-Bundestagsfraktion ist die Entscheidung klar, dass wir die PID
dauerhaft verbieten müssen“, sagte Singhammer der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe). „Jede Art von
Unterscheidung einer Behinderung bei einem Embryo ist unzumutbar und
führt in eine mörderische Situation“, so der CSU-Politiker. „Mit der
Diagnose einer Behinderung entsteht die Herausforderung, ein Urteil
über den Lebenswert eines Menschen zu fällen. Doch wer entscheidet
darüber, was als gesund oder als krank zu gelten hat? Ein
entsprechender Katalog wäre unvermeidlich ein Katalog unwerten Lebens
und ist deshalb strikt abzulehnen.“ Mit der Zulassung der PiD würde
die Politik einem „Trend zum Designer-Baby Vorschub leisten, der
nicht mehr aufzuhalten ist“, sagte Singhammer. Der CSU-Politiker
schlug vor, die Entscheidung über die Zulassung parteiübergreifend zu
einer Gewissensfrage im Bundestag zu machen und den Fraktionszwang
aufzuheben.
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