Der Energiekonzern Uniper denkt über den Neubau
von Kraftwerken nach. „Spätestens, wenn 2022 das letzte deutsche
Kernkraftwerk vom Netz ist, wird sich das Thema Versorgungssicherheit
neu stellen. Wir werden bestehende und vielleicht auch neue
Gaskraftwerke in Deutschland brauchen, um die Schwankungen der
Erneuerbaren auszugleichen“, sagte Uniper-Chef Klaus Schäfer der in
Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe). „Uniper
ist auf diesem Gebiet sehr gut vertreten und hat viel Expertise. Ich
kann mir schon vorstellen, irgendwann neue zu bauen oder bestehende
Anlagen zu erweitern.“ Das könne auch in Nordrhein-Westfalen sein:
„Auch in NRW, schließlich liegen hier neben dem Süden die
Industriezentren des Landes.“ Allerdings müssten dafür die
Strompreise steigen: „Bei den aktuellen Preisen erwirtschaften unsere
Kraftwerke einen positiven Cash-Flow, verdienen aber ihre
Kapitalkosten nicht. Bei 10 bis 15 Euro mehr je Megawattstunde wird
es dann je nach Technologie interessant.“ Aktuell liegen die Preise
bei rund 35 Euro je Megawattstunde. Zugleich kritisierte Schäfer
seinen Mutterkonzern Eon, der einen Appell zum Kohleausstieg
unterschrieben hat. „Früher stand Eon einmal zu seinen Überzeugungen.
Dass der Konzern nun, kaum, dass er sich von der Mehrheit an Uniper
trennt, die Richtung ändert, müssen andere beurteilen. Unabhängig
davon glaube ich nicht, dass die Stimme von Eon entscheidend ist beim
Thema Kohleausstieg.“
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