Die Ergebnisse der neuen Timss-Studie zu den 
mathematischen und naturwissenschaftlichen Kenntnissen von 
Viertklässlern sind keine Katastrophe. Sie zeigen aber, dass im 
internationalen Vergleich Stagnation gleich Rückschritt ist. Die 
Studie weist zudem schmerzlich auf altbekannte Probleme des 
Bildungsstandorts Deutschland hin: Migrantenkinder erhalten immer 
noch nicht die nötige Förderung. Bildungserfolg hängt viel zu sehr 
vom Elternhaus ab. Die Leistungsspitze ist zu klein, die Gruppe der 
Leistungsschwachen zu groß. Schulen, nicht nur Grundschulen, und 
Lehrer müssen daher in den Stand versetzt werden, jede dieser Gruppen
besser zu fördern, und das auch konsequent tun. Angesichts dieser 
vierfachen Herausforderung wäre es dringend zu wünschen, alle 
Beteiligten in Ruhe arbeiten zu lassen. Stattdessen wird sich zum 
Beispiel NRW die Freiheit nehmen, erneut in einem kräftezehrenden 
Prozess an der Dauer seines gymnasialen Unterrichts herumzuschrauben,
obwohl das keines dieser Probleme lösen wird. Es gibt wirklich 
dringendere Baustellen. Timss zeigt sie uns.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell
