Vielleicht hat es mit dem allgemeinen
Desinteresse an der Bundeswehr zu tun, dass dort Millionen Euro
Steuergelder versickern, ohne dass es wirkungsvolle Proteste zur
Folge hätte. Auch die Aufregung um die Drohne „Euro Hawk“, die wegen
fehlender Genehmigungen niemals flog, ist längst vergessen. Jetzt
muss die Marine wegen gefährlicher Risse auf alle ihre
Bordhubschrauber verzichten. Das ist aus Sicherheitsgründen
nachvollziehbar. Aber die alten „Sea Lynx“ hätten längst ersetzt
werden müssen. Doch die Einführung des neuen Helikopters verzögert
sich, zudem steht dieses Modell schon lange als eigentlich untauglich
für die Marine in der Kritik. Das Erschreckende ist: Seit ihrer
Gründung wird die Bundeswehr von solchen Skandalen begleitet, die
nicht allein durch die Komplexität moderner Technik erklärbar sind.
Katrin Suder, die neue Staatssekretärin, die sich um den
Rüstungsbereich kümmern muss, steht vor einer unlösbar erscheinenden
Aufgabe. Und doch ist sie zum Erfolg verdammt. Denn die zähen
Großprojekte blockieren den Wehretat, frustrieren die Soldaten und
gefährden die Einsatzbereitschaft.
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