Der neue Chef des Verbandes der Deutschen 
Ingenieure (VDI), Ralph Appel, widerspricht Schätzungen des 
Bundesinnenministeriums zur Wirtschaftsspionage. „Der 
Bundesinnenminister schätzt den jährlichen Schaden auf 50 Milliarden 
Euro. Ich halte diese Zahl für viel zu niedrig. Ich gehe davon aus, 
dass der Schaden, der deutschen Unternehmen durch Wirtschaftsspionage
entsteht, mindestens 100 Milliarden Euro pro Jahr beträgt“, sagte 
Appel der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ 
(Montagausgabe). Appel, der seit Anfang Januar neuer Chef des VDI 
ist, mahnte zugleich mehr Investitionen in die digitale Infrastruktur
Deutschlands an. „Bei der Informationstechnologie hinken wir 
hinterher, weil die digitale Infrastruktur in Deutschland nicht mehr 
zur Weltspitze gehört“, sagte Appel. Der viel zu langsame Netzausbau 
in Deutschland sei eine strukturelle Gefahr für die Industrie.  
„Unter dem Stichwort ,Industrielle Revolution 4.0´ beobachten wir 
gerade, wie weltweit die Produktionsprozesse und das Internet 
zusammenwachsen. Wenn Deutschland den Ausbau der digitalen 
Infrastruktur nicht beschleunigt, fällt die deutsche Wirtschaft bei 
dieser Entwicklung zurück und Arbeitsplätze gehen verloren“, sagte 
Appel.
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