Der Verband für das deutsche Hundewesen (VDH)
hat die gravierenden Gesetzesunterschiede der Bundesländer zur
Haltung von Hunden kritisiert und eine allgemeingültige Verordnung in
Deutschland gefordert. „Es müsste endlich eine einheitliche
bundesweite Regelung für den Umgang mit Hunden geben“, sagte der
Sprecher des 600.000 Mitglieder zählenden Verbandes, Udo Kopernik,
der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Donnerstag). „Wenn man die sehr
unterschiedlichen Vorgaben in den jeweiligen Ländern ernst nimmt, ist
es leichter, eine Auslandsreise zu machen, als von Bundesland zu
Bundesland zu fahren, ohne gegen eine Verordnung zu verstoßen.“ In
Brandenburg ist das Halten von als gefährlich eingestuften
Hunderassen weitgehend verboten, während es im angrenzenden Berlin
und in weiteren Bundesländern unter Auflagen erlaubt ist. In
Niedersachsen müssen Halter seit 2013 einen Hundeführerschein machen
– auch für Pudel. Das niedersächsische Landwirtschafts- und
Verbraucherschutzministerium erklärte, die Einstufung eines Hundes
als gefährlich anhand der Rasse oder der Größe sei wissenschaftlich
nicht begründbar. „Es gibt Beißvorfälle mit Schäferhunden wie mit
Pudeln, Teckeln oder Pitbull Terriern. Das Problem liegt primär nicht
beim Hund, sondern am anderen Ende der Leine“. Kopernik lehnte die
Verpflichtung zu einem Hundeführerschein ab. „Oma oder Opa besteht
vielleicht den Hundeführerschein aus sportlicher Sicht nicht, dabei
sind die Senioren mit die besten Hundehalter.“ Die Hundetrainerin
Klaudia Holt aus Niedersachsen sagte: „Wir wissen alle, wie es mit
Freiwilligkeit läuft: Besteht keine Pflicht zum Hundeführerschein,
werden ihn nur wenige Leute machen.“ Sie schlug vor, den
Hundeführerschein freiwillig machen zu lassen – und den Haltern dafür
einen Nachlass bei der Hundesteuer zu geben.
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