Der Chef des Verbraucherzentrale
Bundesverbandes, Klaus Müller, fordert ein abgestuftes
Qualitätssiegel für Fleischprodukte im Supermarkt. „Ich plädiere für
die Einführung einer vierstufigen Haltungskennzeichnung von
Fleischprodukten, analog zu der von Frischeiern“, sagte er der in
Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe). Das
mache es dem Verbraucher deutlich einfacher zu entscheiden, welche
Qualität er beim Fleisch wählen und bezahlen wolle, ist Müller
überzeugt. Zudem brauche es ein staatliches Tierschutzlabel, „um
Verbrauchervertrauen zu stärken“, sagte er. „Die deutschen
Verbraucher zahlen für Fleisch vor allem dann mehr Geld, wenn sie
sicher gehen können, eine bessere Qualität zu erhalten“, sagte
Müller. Mit der bestehenden Tierwohlinitiative von Landwirten und
Lebensmitteleinzelhandel sei das aber nicht möglich. „Die Verbraucher
haben nicht die Sicherheit, ein Stück Fleisch von einem Tier essen zu
können, dessen Leben vorher in Ordnung war“, sagte der Chef der
Verbraucherzentralen.
Kontext:
Hinter der Brancheninitiative Tierwohl haben sich die meisten
deutschen Supermarktketten versammelt und zahlen für jedes verkaufte
Kilogramm Schweine- und Geflügelfleisch 4 Cent an Landwirte, die in
ihren Ställen bestimmte Kriterien für mehr Tierwohl umgesetzt haben.
Eine Verpackungskennzeichnung gibt es jedoch nicht, da nicht alle
Erzeuger an der Initiative beteiligt sind. Bei Eiern markieren die
Zahlen 0 bis 3 die Herkunft entweder aus Bio-, Freiland-, Boden- oder
Käfighaltung.
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