Der Chef der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi,
Frank Bsirske, hat sich dafür ausgesprochen, bei der Rente mit 63
auch Zeiten der Arbeitslosigkeit anzuerkennen: „Das sind über
Jahrzehnte Beitragszeiten gewesen“, sagte Bsirske der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe). Schwierig werde
allerdings die geplante Differenzierung zwischen Langzeitarbeitslosen
und ALG-I-Beziehern. „Es gibt rechtlich Zweifel, ob die
Langzeitarbeitslosen ausgeklammert werden dürfen“, sagte Bsirske. Um
zu verhindern, dass nach der Einführung der Rente mit 63 sich
zahlreiche Menschen schon mit 61 arbeitslos meldeten und
abschlagsfrei mit 63 in Rente gingen, schlug der Verdi-Chef eine
steuerrechtliche Lösungen vor: „Man könnte beispielsweise Abfindungen
stärker besteuern.“ Zugleich befürwortete Bsirske den Vorstoß aus dem
Lager der SPD-Linken, wonach das Rentenniveau nicht unter 50 Prozent
sinken dürfe. Der Gewerkschaftschef sprach von einem „längst
überfälligen Impuls“: „Uns droht massenhafte Altersarmut. 50 Prozent
aller Männer der Geburtsjahrgänge 1956 bis 1965 in den neuen
Bundesländern werden nicht über Hartz-IV-Niveau hinauskommen. Wir
unterstützen deshalb den Vorschlag der SPD-Linken, das Rentenniveau
bei mindestens 50 Prozent zu stabilisieren“, so Bsirske.
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