Wie schlecht steht es um die Bundeswehr? Der
Spardruck sei zu groß, der Umbau zur kleineren Berufsarmee drohe zu
scheitern, warnt der Bundeswehr-Verband. Tausende Soldatenfamilien
seien verunsichert, weil sie noch immer nicht informiert seien, wann
sie wegen der Standortschließungen umziehen müssen – Verlust des
Freundeskreises und Sitzenbleiben der Kinder inklusive. Als „soziales
Gewissen der Streitkräfte“ prangert der Verband manche mögliche
Fehlentwicklung vielleicht etwas zu plakativ an. Doch sollte die
weitere Warnung, dass sich Truppe und Gesellschaft nach Ende der
Wehrpflicht entfremden, besonders ernst genommen werden. In den
Garnisonsstädten mag es noch die Nachbarsfamilie sein, deren Vater
gerade im Auftrag des deutschen Volkes sein Leben in Afghanistan oder
im Kosovo riskiert. Der breite Kontakt zur Gesellschaft ist indes
abgebrochen. Das Lob von Bundespräsident Joachim Gauck, die Soldaten
seien anerkennenswerte „Mutbürger in Uniform“, kam da zwar zur
rechten Zeit. Doch Worte allein werden vor zunehmender Anonymität
nicht schützen. Darüber sollten sich Politik und Gesellschaft,
darüber sollten wir alle uns Gedanken machen. Denn es ist noch immer
„unsere Bundeswehr“.
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