Rheinische Post: Verkehrswacht: Kinder können nicht mehr Fahrrad fahren

Immer mehr Kinder in Nordrhein-Westfalen
erfüllen die Anforderungen der Fahrradprüfung nicht. „Während vor
zehn Jahren im Durchschnitt zwei Kinder pro Klasse nachgeschult
werden mussten, sind es mittlerweile fünf bis zehn“, sagte der
Direktor der Landesverkehrswacht NRW, Burkhard Nipper, der
Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Montag) . Das sei eine
besorgniserregende Entwicklung, denn die Kinder könnten so nicht
sicher mit dem Fahrrad am Verkehr teilnehmen. „Vielen fehlt es an der
nötigen Motorik. Die Beweglichkeit der Kinder ist deutlich
zurückgegangen. Manche können nicht einmal mit einer Hand fahren oder
fahren selbst beidhändig Schlangenlinien“, sagte Nipper. Der
Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) in NRW forderte angesichts
dieser Entwicklung, dass das Thema Fahrradfahren wieder mehr in den
Fokus des Unterrichts in Grundschulen rücken müsse. „Man könnte
Workshops rund ums Fahrrad anbieten – angefangen mit der Reparatur
und dem Flicken eines Reifens“, sagte Daniel Wegerich vom
ADFC-Landesverband der „Rheinischen Post“. Auch Ausflüge mit dem
Fahrrad sollten die Grundschulen verstärkt unternehmen und zudem
gemeinsam mit den Kindern und Eltern sichere Radwege entwickeln. „Die
Kinder lernen ansonsten kein selbstständiges Verkehrsverhalten mehr“,
so Wegerich. Kern der Ursache seien flächendeckend fehlende sichere
Radwege – vor allem in den Städten. „Die sind nicht sicher genug für
die Kinder. Deshalb fahren auch immer weniger mit dem Fahrrad – und
können es somit natürlich auch nicht richtig“, sagte der Experte.

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