Rheinische Post: Verrat an Europa

Von Eva Quadbeck

Ihre Mitglieder bezeichnen sich selbst vornehmen als
Euro-Skeptiker, doch in Wahrheit steht die AfD dem Euro und Europa
ablehnend gegenüber. Die Forderung, dass die ökonomisch schwächeren
Länder aus der gemeinsamen Währung austreten sollen, konterkariert
die Idee des Währungsverbundes. Ein Austritt der Südländer aus der
Euro-Zone würde die Stärke Europas auf dem Weltmarkt und auch den
deutschen Wohlstand gefährden. Dass die Partei zudem den Europäern in
den Rücken fällt und die Rücknahme der Sanktionen gegen den
russischen Präsidenten Putin fordert, zeigt, wes Geistes Kind die AfD
ist. Mit dieser Forderung verfällt die AfD in das Großmachtdenken des
20. Jahrhunderts. Das ist zutiefst europafeindlich. Man kann zwar
viel über Vorschriften zur Gurken-Krümmung und ähnliches lästern,
doch es ist ein Verdienst dieser Europäischen Union, dass Konflikte
im 21. Jahrhundert grundsätzlich mit demokratischer Position,
Diplomatie und Sanktionen gelöst werden. Sollte sich die Politik der
„Alternative für Deutschland“ durchsetzen, wäre Europa am Ende.

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