Ein Kommentar von Ulrike Winter:
   Fast zehn Jahre lang mussten die Eltern des kleinen Dennis nicht 
nur um ihr getötetes Kind trauern – sie mussten auch ertragen, nicht 
zu wissen, ob der Mörder ihres Sohnes jemals zur Rechenschaft gezogen
werden würde. Fast zehn Jahre lang fühlte der gesamte Ort mit der 
Familie, bangten andere Eltern um ihre Kinder – jedes Mal, wenn sie 
sie in Schullandheime und Zeltlager schickten. Nicht die Trauer, aber
immerhin die Ungewissheit und die Angst haben nun ein Ende. Das ist 
den Kripo-Beamten zu verdanken, die hartnäckig nach Spuren suchten – 
vor allem aber den Zeugen, die den Ermittlungen die entscheidende 
Richtung gaben. Dieser Fall zeigt: Wenngleich immer ausgefeiltere 
Techniken immer verlässlicher Verbrecher überführen, bleiben die 
Beobachtungen aufmerksamer Augenzeugen doch unverzichtbar, um 
Verbrechen aufzuklären, sie bestenfalls zu verhindern – gerade dann, 
wenn die Täter unauffällig und angepasst unter uns leben. Bereits im 
Fall des getöteten Mirco aus Grefrath lieferte ein Zeuge den 
entscheidenden Hinweis auf den Täter. Wie dessen Verhaftung darf auch
die Festnahme im Fall Dennis nicht nur Erleichterung bringen. Sie 
muss ein Aufruf sein, wachsam zu bleiben.
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